Ein sehnsüchtiger Blick in die Ferne – China, wirtschaftliche Großmacht, reich an Kultur und Historie, facettenreiches Land. Die österreichische Autorin Clementine Skorpil wählt den Blick aus der Vergangenheit und schafft es mit der intelligenten Konzeption ihres Kriminalromans die kulturellen und religiösen Spannungsfelder zwischen Europa und China, zwischen Christentum und Konfuzianismus, einfühlsam und gekonnt zu veranschaulichen und in den Kontext einer Kriminalgeschichte einzuflechten.
Die fesselnd aufbereitete Handlung führt zu skurrilen Begegnungen, zu Kulturkontakten der besonderen Art, und zeigt Situationen des kulturellen Widerstreits von Normen und Werten, Wissen und Tradition. Schnell können die Leser eine Beziehung zu den sympathischen Charakterrollen des Romans aufbauen und dennoch wird dazu angeregt über das eigene gesellschaftliche Umfeld nachzudenken. Ein vielschichtiger, historischer Roman mit fesselnder Handlung und von großer Aktualität.
Die Harmonie im Kerker des Mandarin Okzident vs. Orient – Reich der Mitte im Jahre 1693. Ein exklusiver Kreis von Jesuiten gewinnt das Vertrauen des chinesischen Kaisers Kangxi in Bejing. Sie sollen dem Hof als Wissenschaftler dienen. Doch das Bild der Harmonie bekommt durch Glaubenskontroversen und Machtkämpfe der obersten chinesischen Eliten einen gewaltigen Riss. In Mitten dieser Auseinandersetzungen geschieht der verhängnisvolle Mord an einem venezianischen Ordensbruder, Guiseppe Reni. Wang Wenming, ein Provinzrichter, und sein treuer Sekretär Guo Liang werden vom Kaiser damit beauftragt den Mordfall zu klären. Im Kontakt mit den Jesuiten stoßen die beiden auf ein für sie völlig fremdes Denken, auf eine unbekannte Kultur und ihnen unverständliche Traditionen.
Edition Hochfeld
11,5 x 19,3 cm
Taschenbuch 432 Seiten
ISBN 978-3981282092